Die Grundlagen von Wasserfarben-Tattoos
Das sogenannte Watercolor-Tattoo hat die Besonderheit, dass die Farben hier nicht voneinander getrennt sind, sondern ineinander übergehen. Bei dieser Technik wird darauf verzichtet, scharfe Kanten einzusetzen. Bei einem traditionellen Tattoo wird meist ein Rahmen geschaffen. Das gewünschte Motiv wird umrissen, häufig mit schwarzer Farbe. Bei einem Wasserfarben-Tattoo ist das anders. Es kommen sehr feine Linien zum Einsatz, die es vereinfachen, die Übergänge miteinander zu kombinieren. So wird der gewünschte Effekt erzeugt, dass die Farben sich leicht miteinander vermischen.
Dass das Tattoo am Ende auf der Haut aussieht, als wäre es mit Aquarell-Farben direkt auf die Haut aufgemalt worden, basiert auch auf dem Einsatz verschiedener Nuancen der verwendeten Farben.
Bedeutung der Farbwahl und Technik für den gewünschten Effekt
Um sicherzustellen, dass der gewünschte Effekt auch wirklich Eintritt, muss sowohl bei Farbwahl als auch bei der Technik einiges beachtet werden. Du arbeitest mit einem Zusammenspiel aus Schattierungen sowie feinen Linien. Abhängig vom gewünschten Motiv kann es sogar sinnvoll sein, in das Bild einige ausgeprägte Konturen einzuarbeiten und so einen gewünschten Kontrast zu erschaffen.
Bei der Erstellung eines Aquarell-Tattoos verzichtest du auf den Einsatz von kräftigen Farben. Eine deiner Kompetenzen muss darin liegen, die richtige Farbmischung zu finden und die einzelnen Nuancen miteinander zu kombinieren. Bei vielen der Tattoos werden vor allem Farben verwendet, die aus einer Farbfamilie stammen. Dadurch sind die Übergänge, wenn die Farben miteinander verlaufen, sanft und stilvoll.
Die Qualität ist abhängig von verschiedenen Faktoren
Die Beratung ist der erste Schritt auf dem Weg, die Wünsche deiner Kundschaft umsetzen zu können. Gerade bei Wasserfarben-Tattoos spielen die folgenden Faktoren eine wichtige Rolle:
- Hauttyp: Was für ein Hauttyp ist die Grundlage? Die Farben wirken anders, abhängig davon, ob die Haut eher hell oder dunkler ist.
- Beschaffenheit der Haut: Wie ist die Haut beschaffen? Handelt es sich um eine sehr weiche und glatte Haut? Sind viele Haare vorhanden? Vielleicht auch Pigmentflecken? Ist die Haut eher trocken?
- Hautpflege: Wie oft eine Person in die Sonne geht spielt ebenso eine Rolle bei der Haltbarkeit, wie die Hautpflege. Das sollte bereits bei der Beratung zum Tattoo angesprochen werden.
Die Haltbarkeit von Wasserfarben-Tattoos
Häufig kommt die Nachfrage, wie lange Aquarell-Tattoos eigentlich halten. Hier gibt es unterschiedliche Meinungen. Da es sich um einen relativ neuen Trend handelt, lässt sich nicht komplett ausschließen, dass die Tattoos verblassen könnten. Umso wichtiger ist es, hochwertige Farben zu verwenden und professionell zu arbeiten.
Tipps für das Design von Wasserfarben-Tattoos
Welche Motive eignen sich besonders für Wasserfarben-Tattoos? Eigentlich ist die Technik recht vielfältig und kann für verschiedene Motive eingesetzt werden. Häufig zum Einsatz kommt die neue Trend-Technik bei sehr floralen und natürlichen Motiven. Aber auch abstrakte Formen sind gut geeignet, um sie mit dem feinen Farbverlauf zu unterstreichen. Damit das Motiv gelingt, sind die folgenden Tipps gute Ansätze:
- Integration von Linien und Übergängen: Unabhängig davon, für welches Motiv sich entschieden wird, kommt es beim Aquarell-Effekt darauf an, Umrisse und Linien gekonnt zu integrieren.
- Vorbereitung und Farbtests: Professionell ist es, das gewünschte Wasserfarben-Tattoo einmal auf Papier zu bringen – mit Aquarellfarben. So kannst du genau erkennen, wo die Übergänge optimal passen, mit welcher Farbmischung sie sich erzielen lassen und wo sich sanfte Linien gut machen.
- Berücksichtigung der Körperform: Berücksichtige beim Designprozess auch die Körperform des Kunden oder der Kundin. Abhängig davon, wo das Tattoo entstehen soll, wird es möglicherweise in seiner Optik beeinflusst. Körperstellen mit Rundungen, wie die Schultern, die Oberschenkel, der Arm mit Ellbogen oder auch Dekolleté und Bauch, stellen eine besondere Herausforderung dar.
- Dynamik und Bewegungswirkung: Sorge dafür, dass vor dem Stechen klar wird, wie sich das Tattoo bewegt, wenn sich der Träger oder die Trägerin bewegen. Das lässt sich gut erkennen, wenn du das Motiv vorher über Transferpapier vollständig auf die gewünschte Stelle aufbringst. Dadurch lassen sich auch die Effekte und Schattierungen der Farbverläufe gut erklären und versinnbildlichen.
Tipp | Beschreibung |
---|---|
Integration von Linien und Übergängen | Gekonnte Einbindung von Umrissen und Linien, um den Aquarell-Effekt optimal zur Geltung zu bringen. |
Vorbereitung und Farbtests | Erstellung des Designs mit Aquarellfarben auf Papier zur Prüfung von Farbübergängen und -mischungen. |
Berücksichtigung der Körperform | Anpassung des Designs an die Körperform, insbesondere bei Rundungen wie Schultern, Oberschenkeln oder dem Dekolleté. |
Dynamik und Bewegungswirkung | Testen der Bewegung des Tattoos mit Transferpapier, um Farbverläufe und Schattierungen realistisch zu planen. |
Techniken für Wasserfarben-Tattoos
Abhängig von deiner Technik, mit der du Wasserfarben-Tattoos umsetzen möchtest, ist es sinnvoll, spezielle Nadeln einzusetzen. Es gibt texturierte Nadeln, die in der Lage sind, mehr Farbe zu transportieren. Diese kommen dann zum Einsatz, wenn du recht flüssige Farben verwendest und können, richtig eingesetzt, den Farbverlauf unterstreichen.
Der Einsatz der Schichttechnik
Gern wird mit der Schichttechnik gearbeitet. Hier gehst du mehrfach über eine Hautstelle und legst die Farbpigmente aufeinander. Es ist wichtig darauf zu achten, dass eine Farbe die andere nicht überdeckt. Mit der Schichttechnik soll der Effekt erzielt werden, die unterste Schicht in ihrer Farbtiefe noch mehr leuchten zu lassen. Für diese Technik benötigst du ein umfassendes Wissen darüber, welche Farbpigmente miteinander harmonieren und den gewünschten fließenden Effekt erzielen. Auch transparente Effekte lassen sich erzielen, wenn Sie sehr helle Töne verwässern.
Tipp der Redaktion: Auf die richtige Farbmischung achten
Die Übergänge sollten unbedingt sanft geplant werden, damit kein Block-Effekt bei den Farben entsteht. Beim Mischen der Farben ist es wichtig zu beachten, dass von hellen Tönen zu dunklen Tönen gemischt wird. Eine gute Basis bietet hier der der klassische Farbkreis nach Itten.
Herausforderungen bei Wasserfarben-Tattoos
Da bei Wasserfarben-Tattoos vor allem sanfte Farben zum Einsatz kommen, die wie Aquarelle auf der Haut wirken sollen, besteht die Gefahr, dass die Farbstabilität nicht dauerhaft gewährleistet werden kann. Dazu kommt, dass du als Tattoo-Künstler auf die Hauttöne der Kunden achten musst, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Eine umfassende Aufklärung der Kunden ist zudem vor dem Stechen wichtig. Dazu gehört darauf zu verweisen, dass UV-Licht für das Motiv schädlich sein und das Verblassen der Farben unterstützen kann. Die regelmäßige Pflege der Haut durch geeignete Produkte, wie Feuchtigkeitscremes, sorgen dafür, dass die Farben strahlen. Zudem ist eine angepasste Pflege direkt nach dem Stechen wichtig, um die Farbintensität zu halten.
Die Auswahl der richtigen Körperstelle
Auch bei der Auswahl der passenden Körperstelle gibt es Empfehlungen. Aquarell-Tattoos benötigen eine größere Fläche, damit die sanften Übergänge gut gezeichnet werden können. Zudem ist es empfehlenswert, sie nicht auf Körperstellen aufzubringen, die einer häufigen Reibung ausgesetzt sind. Hände und Füße sind daher keine gute Wahl für diese Form der Tattoos. Wenn ein Kunde dennoch darauf besteht, sollte noch einmal deutlich auf die Problematik hingewiesen werden.
Fazit: Wasserfarben-Tattoos sind echte Kunstwerke
Die Wasserfarben-Tattoos erobern den Markt. Durch die fließenden Farben unter der Haut wirken sie wie ganz besondere Kunstwerke. Gerade weil sie so viele Besonderheiten mitbringen ist es wichtig, sich über die passenden Körperstellen, Motive und das richtige Zubehör umfassend zu informieren.
FAQ: Wasserfarben-Tattoos - Tipps, Tricks und Techniken
Was sind Wasserfarben-Tattoos?
Bei einem Watercolor-Tattoo kommen sanfte Farben zum Einsatz, die nicht durch klare Linien getrennt werden, sondern fließend ineinander übergehen.
Sind Wasserfarben-Tattoos für jeden Hauttypen geeignet?
Es heißt, die Farben kommen besonders auf heller Haut gut zur Geltung. Mit einer professionellen Technik können sie aber auch auf dunklerer Haut gut umgesetzt werden.
Welche Motive lassen sich gut als Wasserfarben-Tattoo umsetzen?
Mit der richtigen Technik ist es möglich, viele verschiedene Motive als Watercolor-Tattoo umzusetzen. Besonders gern werden jedoch florale Motive genutzt.